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Entitäten

Was sind Entitäten?

Das Wort Entität bezeichnet erst einmal nichts anderes als einzelne, identifizierbare Objekte. Eine Person oder eine Stadt kann ebenso eine Entität sein wie abstrakte Begriffe, zum Beispiel Recht oder Philosophie. Entitäten können bestimmte Attribute (z.B. Körpergröße bei Personen) besitzen und eine Beziehung zu anderen Entitäten aufweisen (z.B. Hamburg und Hafen). Mithilfe von Entitäten und ihren Beziehungen zueinander, sowie mit Informationen über Attribute (Eigenschaften) der Entitäten kann Google gesprochene Suchanfragen entschlüsseln. Etwa wenn es um eine gute Autowerkstatt in Freiburg geht. Freiburg und Autowerkstatt sind hier die beiden Entitäten, die in einer Verbindung gesucht werden.

Infografik zum Begriff Entitäten

Entitäten Infografik

Infografik zu Entitäten

Aufbau und Eigenschaften von Entitäten

Entitäten bekommen im Internet einen sogenannten Uniform Resource Identifier (URI) zugewiesen. Bei einem URI kann es sich um einen „Uniform Resource Locator“
(URL) handeln. Er wird auch als Internetadresse bezeichnet und identifiziert eindeutig den Ort, an dem man etwas findet (Im Allgemeinen eine Website). Eine URI kann aber auch ein „Unified Resource Name“ (URN) sein. In diesem Fall handelt es sich um eine Zeichenabfolge, die ein Objekt eindeutig identifizierbar macht, selbst wenn dessen Namen mehrdeutig ist: z.B. die Rockgruppe Queen, die eine andere URN besitzt als zum Beispiel Queen Elisabeth.

Ein bekanntes Beispiel für eine URN ist die ISBN-Nummer für Bücher. Entitäten besitzen aber nicht nur einen URI, sondern auch Eigenschaften (Attribute). Bei Personen können das etwa der Name und das Geburtsdatum sein.

Was ist ein Entitätstyp?

Als Entitätstyp werden Gruppen von Entitäten bezeichnet, die eine Reihe von Eigenschaften gemeinsam haben. So ist die Stadt ein Entitätstyp, zu dem Entitäten wie Mannheim, Köln, Rosenheim und Berlin gehören. Ein Entitätstyp kann auf einer hierarchischen Ebene wiederum Teil einer Gruppe sein, die durch einen anderen Entitätstypen gebildet wird. So gehört die „Stadt“ wie das „Land“ zum übergeordneten Entitätstypen „Ort“ Andere Entitätstypen sind beispielsweise „Kunde“ (Herr A., Frau B.) oder „Raum“. Das Wissen, zu welchem Entitätstypen eine Entität (einzelnes, identifizierbares Objekt) gehört, hilft bei der Einordnung der jeweiligen Entität. Das gilt insbesondere bei Entitäten mit mehrdeutigen Namen.

Brücke kann zum Entitätstypen „Bauwerk“ gehören, aber auch zum Entitätstypen „Teppich“ oder zu anderen Gruppen. Entitätstypen sind deshalb auch für moderne Suchmaschinen wichtig, um Suchanfragen richtig einzuordnen.

Was sind Beziehungen?

Entitäten existieren natürlich nicht losgelöst von anderen Entitäten. Sie stehen in Beziehung zueinander. Frankreichs Hauptstadt „Paris“ ist beispielsweise eine Entität. Der Eiffelturm, der Sportverein „Paris Saint Germain“ und „Frankreich“ sind ebenfalls Entitäten, die mit der Entität „Paris“ verbunden sind. Es geht aber auch allgemeiner: So gibt es Beziehungen zwischen Entitätstypen, also Gruppen von Entitäten.

Es stehen zum Beispiel die Entitätstypen „Autor“ und „Roman“ miteinander in Verbindung. Beziehungen zwischen Entitäten und Entitätstypen zu verstehen, hilft einerseits den Suchmaschinen bei der Auswahl passender Suchergebnisse. Andererseits hilft es Menschen, die Websites mit Inhalten füllen möchten. Wer über Paris schreibt, sollte sich Gedanken machen, in welches Beziehungsgeflecht die Entität Paris eingebunden ist. Es verbessert die Chance auf einen relevanten Text, den auch Suchmaschinen als relevant (für den Suchbegriff „Paris“) einstufen.

Was sind Attribute und Attributswerte?

Attribute bezeichnen Eigenschaften von Entitäten. Um es konkret zu machen: Jeder „Kunde“ eines Unternehmens ist eine Entität, die unter anderem durch einen Vornamen und einen Wohnort gekennzeichnet ist. „Vorname“ und „Wohnort“ sind Attribute des Kunden und bei jedem individuellen Kunden haben die Attribute einen konkreten Attributwert. Bei der Kundin Lisa Schmidt lautet der Attributwert für das Attribut „Vorname“ Lisa.

Beim Wohnort ist es etwas komplizierter: Hier handelt es sich um ein zusammengesetztes Attribut. Der Wohnort besteht ja aus den einzelnen Attributen Postleitzahl, Gemeinde, Straße und Hausnummer. Ein Attribut kann bei einer Entität auch mehr als einen Wert haben. So ist der Angestellte Peter S. (Entität) für seinen Arbeitgeber vielleicht in den beiden Funktionen (Attribut) Sachbearbeiter und Betriebsrat (zwei Attributwerte) tätig.

Wie werden Entitäten organisiert?

Taucht man intensiver in die Welt der Entitäten, Attribute und Beziehungen von Entitäten ein, wird schnell deutlich, wie sich Entitäten organisieren lassen. Man kann eine Entität (z.B. Paris) in ein Modell integrieren und seine Eigenschaften (Attribute), seine Beziehungen und seine Zugehörigkeit zu Entitätstypen auflisten.

Eine Eigenschaft von Paris ist zum Beispiel die Einwohnerzahl, eine Beziehung besteht zum Begriff „Frankreich“, wobei „liegt in“ hier den Beziehungstypen beschreibt. „Paris ist eine Hauptstadt“ beschreibt dagegen die Zugehörigkeit der Entität Paris zu einem Entitätstypen (Hauptstadt). Solche Zuordnungen geschehen in einem sogenannten Entity-Relationship-Modell. Suchmaschinen wie Google bilden solche Modelle, um auch bei komplexen Suchanfragen eine passende Antwort zu liefern. Spätestens seit der Einführung von Sprachassistenten werden Suchmaschinen bisweilen mit Fragen und Aufgaben in ganzen Sätzen konfrontiert: „Siri, nenne mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Paris“. Entitätsmodelle helfen Google dabei zu „verstehen“, was gemeint ist.

Welche Beispiele gibt es für die Entität?

Grob kann man konkrete und abstrakte sowie materielle und immaterielle Entitäten unterscheiden. Konkretes kann oder konnte man berühren, es muss aber nicht zwangsläufig heute noch existieren. Eine konkrete Entität ist zum Beispiel das Schiff Mayflower, der Sänger Elvis Presley oder die Lüneburger Heide. Ein Beispiel für eine abstrakte Entität ist das Wort „Freiheit“. Immer geht es um ein einzelnes, identifizierbares Objekt. Herr Alfons Meier aus der X-Straße in Y ist eine Entität. Der Begriff „Entität“ existiert auch in der Medizin: Zu den Entitäten gehören hier beispielsweise die Leber oder eine Blutzelle. In der Ökonomie bezeichnet die Entität ein eindeutig identifizierbares Unternehmen oder auch eine selbstständige Niederlassung eines Unternehmens.

Wie nutzt Google Entitäten?

Bei Google gibt es seit 2012 den sogenannten Knowledge Graph als semantische Datenbank. Die Suchmaschine speichert hier bedeutsame Entitäten (z.B. Prominente) mit Attributen, Attributwerten und ihren Beziehungen zu anderen Entitäten (Mick Jagger ist Sänger der Rolling Stones). Zu den Entitäten, die Google in den Knowledge Graph aufnimmt, gehören unter anderem herausragende Personen und Orte, Bücher, bekannte Musikgruppen sowie Sportvereine.

Da Google solche Entitäten und ihre Beziehungen zueinander speichert, kann die Suchmaschine Fragen beantworten wie „Wer gewann 1974 die Fußball-Weltmeisterschaft?“. Google schafft es mit seinem Knowledge Graph auch, die Relevanz bestimmter Verbindungen einzustufen. Der Musiker Ron Wood ist Gitarrist bei den Rolling Stones. Er ist aber auch malender Künstler, was zur Kategorisierung des Menschen aber die geringere Rolle spielt.

Wie kommt man in den Knowledge Graph?

Im Knowledge Graph speichert Google Informationen zu Entitäten wie Büchern, Filmen und Personen, die in der Öffentlichkeit eine gewisse Relevanz besitzen. Wie Google diese Relevanz genau einstuft, bleibt natürlich ein Geheimnis. Nimmt Google einen als Person oder Unternehmen oder mit einem Buch oder Film usw. in den Google Knowledge Graph auf, hat das diverse Vorteile. Google listet in solchen Fällen bei passenden Suchanfragen rechts auf dem Bildschirm kompakte Informationen prominent auf.

Darüber hinaus lernt Google besonders viel über Beziehungen und Attribute dieser Entität, weshalb die Chance auf ein gutes Ranking bei passenden Suchanfragen ansteigen könnte. Man selbst kann die Chance steigern, als Eintrag in Googles Knowledge Graph zu landen. Experten haben bei erfolgreichen Versuchen unter anderem Wikipedia- und einen Amazon-Autoren-Account erstellt, um Google von ihrer eigenen Relevanz zu überzeugen.

Warum sind Entitäten für die SEO wichtig?

Auch als Seitenbetreiber sollte man sich mit Entitäten, Attributen und Beziehungen von Entitäten beschäftigen. Man versteht dadurch besser, wie Google heute „tickt“ und kann für eine auf einer Website thematisierte Entität ein passendes semantisches Umfeld erzeugen.

Man kann also Informationen über andere Entitäten, die mit dieser Entität verbunden sind, in die Texte integrieren. Schreibt man über Photovoltaik, können das Informationen über Erneuerbare Energien, Solarzellen und Wirkungsgrade sein. Entitätsmodelle bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu berücksichtigen, löst damit das simple Einflechten von Keywords in Texten ab. Es ist eine intelligentere SEO, die der steigenden künstlichen Intelligenz von Google gerecht wird. Mit SEO von gestern lässt sich eine Website nicht mehr für ein gutes Google-Ranking optimieren.