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Google MUM

Was ist der Algorithmus MUM?

MUM ist ein neues Google-Update mit dem Potenzial, die Google-Suche in den kommenden Jahren deutlich zu verbessern. MUM steht für Multitask Unified Model und wird als künstliche Intelligenz (KI) in der Lage sein, komplexe Suchanfragen besser zu verstehen und zu beantworten.

Um passende Informationen zu finden, kann die KI laut Google-Angaben nicht nur auf Informationen aus Texten in den verschiedensten Sprachen zurückgreifen. Sie wird sie zusätzlich aus Bildern sowie aus Videos und Podcasts in 75 Sprachen ziehen. Zudem kann sie nicht nur Sprache entschlüsseln, sondern auch erzeugen. Und sie wird zum Beispiel Suchanfragen verstehen können, die aus Texten und Bildern bestehen.

Infografik zu Google MUM

Infografik Google MUM

Infografik zu Google MUM

Welche Veränderungen ergeben sich für den User?

Google-Nutzer müssen bei einer komplexen Suche bisher oft mehrere Suchanfragen auf Google starten, ehe sie umfassend informiert sind. Mit MUM soll die Anzahl deutlich reduziert werden. Google nennt als Beispiel einer komplexen Suche die eines Menschen, der den Mt. Adams erklommen hat. Er möchte nun wissen, was er bei der Vorbereitung auf den Anstieg zum Mt. Fuji im Herbst verändern sollte. Bei der klassischen Suche müsste er nun beispielsweise separat nach der Höhe des Berges, der passenden Ausrüstung und der Durchschnittstemperatur im Herbst suchen. Mit MUM wird die Suche nach einer umfassenden Antwort viel einfacher. Darüber hinaus werden Suchende komplett neue Suchanfragen stellen können. Sie können beispielsweise das Foto eines Fahrradteils zur Suche nutzen und dazu die Frage stellen: „Wie repariert man das?“. Google wird das mit MUM verstehen und antworten können.

Was ist Google Lens?

Google Lens ist eine Bilderkennungs-App. Sie verarbeitet Bildinformationen und beantwortet auf dieser Basis Suchanfragen oder bietet andere nützliche Services. Um Google Lens zu nutzen, benötigt man ein Smartphone mit Kamera oder gespeicherte Fotos.

Mit der App kann man gedruckte fremdsprachige Texte scannen und übersetzen lassen. Man kann gedruckte oder handgeschriebene Texte kopieren und als bearbeitbaren Text in ein Programm einfügen. Darüber hinaus ist es möglich, beispielsweise eine Pflanze oder ein Tier zu fotografieren, um durch das Foto von Google den Namen der jeweiligen Art zu erhalten. Fotografiert man Mode, findet Google Lens auf Wunsch ähnliche Mode. Man muss Informationen wie das Muster eines Pullovers nicht in Sprache übersetzen, was bisweilen schwerfällt, wenn man das passende Wort nicht kennt. MUM wird die Effizienz und Genauigkeit der Bilderkennung weiter steigern und die auf Bildinformationen basierende Suche weiter verbessern.

Wann ist das Rollout geplant?

Google hat MUM der Öffentlichkeit erstmals im Mai 2021 auf der Entwicklerkonferenz I/O vorgestellt. Einen konkreten Termin für ein Rollout gab es noch nicht. Im Sommer 2021 gab es dann einen Versuch zur Optimierung der Suche nach COVID-19-Impfstoffen. Laut Google-Blog konnte das Google-Team mit MUM „die über 800 Namensvarianten der Impfstoffe in über 50 Sprachen in wenigen Sekunden erkennen“. Ergebnisse des Versuchs hat man in die Google-Suche integriert.

Ein echter Rollout war das aber noch nicht. Aber der kommt. In einem Searchon-Livestream (Searchon.withgoogle.com) Ende September 2021 kündigte Google Neuerungen für das vierte Quartal 2021 oder das erste 2022 an. Dabei soll auch MUM erstmals implementiert werden. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass alle mit MUM geplanten Veränderungen auf einmal verwirklicht sind. Google hat Updates wie Panda und Penguin über einen längeren Zeitraum mehrfach modifiziert, ehe sie ausgereift waren. Das wird mit MUM vermutlich ebenfalls geschehen.

Welche Technologie steckt hinter MUM?

MUM nutzt als KI eine sogenannte Transformer-Architektur. Transformer interpretieren eingegebene Daten in einem Kontext und übertragen Zeichenfolgen in andere. So können sie zum Beispiel Texte aus einer Sprache in eine andere übersetzen und Bildinformationen interpretieren. Transformer nutzen dafür das sogenannte maschinelle Lernen, also eine digitale Variante des Lernens durch Erfahrungen. Auf maschinellem Lernen basiert unter anderem das 2019 herausgekommene Google-Update BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers), das Google menschliche Sprache besser verstehen und interpretieren lässt. MUM geht in dieselbe Richtung, ist aber viel besser und setzt dafür auf den Text-to-Text Transfer Transformer T5. Laut Google ist MUM im Vergleich zu BERT „1.000 Mal leistungsfähiger und kann mit seiner Multitasking-Fähigkeit Informationen auf ganz neue Weise erschließen“.

Welche Vorteile bietet die Technologie?

Die Informationen dieser Welt organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar machen.“ So beschreibt Google die eigene Mission. Mit der Technologie von MUM wird Google sie noch effizienter verfolgen. Die Suchmaschine ähnelt mit all ihren Services durch KI immer mehr einem mehrsprachigen menschlichen Berater. Sie kann Informationen intelligent miteinander verbinden und versteht selbst komplexe Anfragen mit Texten und Bildern. Und sie kann für Antworten auf Informationen in Sprachen aus unterschiedlichsten Ländern sowie in Bildern zugreifen, um eine passende und umfassende Antwort in der Sprache des Suchenden zu liefern. In Zukunft soll MUM selbst Audio- und Videodateien berücksichtigen, um auf Suchanfragen die relevantesten und zuverlässigsten vorliegenden Informationen zu liefern.

Welche Veränderungen ergeben sich für SEO?

Keywords werden durch Google MUM nochmals an Bedeutung verlieren. Je besser Google selbst komplexe Suchanfragen versteht und je mehr Informationen Google für die Antwort auf eine Suchanfrage nutzen kann, desto irrelevanter sind sie. Google wird aus der gesamten Seite inklusive der Grafiken Informationen ziehen, um den Seiteninhalt zu verstehen. Keywords werden der Suchmaschine kaum mehr Relevanz vorgaukeln können. Guter Content kann ihr aber Relevanz beweisen.

Die Aufgabe von SEO könnte es dann verstärkt sein, den Crawlern von Google die Interpretation der Seiteninhalte zu vereinfachen. Darüber hinaus könnten Aufgaben wie Suchmaschinenoptimierung, Conversion-Optimierung und das Streben nach Nutzerfreundlichkeit einer Website durch MUM weiter verschmelzen. Zudem könnte Google als Informationslieferant selbst an Bedeutung gewinnen. Guter Content wird für Seitenbetreiber dann doppelt wichtig.